Inken Reinert

1965 geboren in Jena
1993-99 Studium der Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee
1997 Studienaufenthalt in London
1999 Diplom, Kunsthochschule Berlin-Weißensee
2000 Meisterschülerin, Kunsthochschule Berlin-Weißensee

In meinen Zeichnungen und Installationen setze ich mich mit der Architektur und dem ihr
zugeschriebenen Utopiegehalt auseinander.
Dabei interessiert mich unter anderem die Diskrepanz zwischen der von der Architektur behaupteten
Verbesserung und Optimierung der Lebensverhältnisse, gelebter Wirklichkeit und imaginiertem Leben.
In meinen Zeichnungen löse ich hausartige Strukturen aus ihrem ursprünglichen Kontext heraus
und übertrage sie in den flachen, perspektivisch nicht bestimmten Raum des weißen Blattes.
Als Vorlagen nutzte ich sowohl historische Gemälde wie die Arenafresken Giottos als auch Abbildungen
von zeitgenössischer Architektur in Magazinen oder Gartenhäuschen in Baumarktprospekten.
Zuletzt dienten mir Gebäude der DDR Moderne in Berlin als Ausgangspunkt für großformatige Zeichnungen.
Auch in meinen Installationen (carat 1, carat 2, kompliment) entziehe ich das Material (ausgediente
DDR-Schrankwände) zunächst seiner gewohnten Umgebung, um es an anderen Orten zu neuen Formationen
zusammenzufügen und mit anderem Inhalt aufzuladen.
Die Möbel erfahren eine zweifache Kontextverschiebung: Sie werden aus dem privaten in den öffentlichen
Raum versetzt und konvertieren vom Gebrauchsgegenstand zum Kunstobjekt.